Grand Prix in Seraing

Auch in diesem Jahr war das internationale Schwimmfest bei Lüttich für uns ein Wettkampfziel. An den Start gingen Julian und Julia. Alle anderen waren zeitgleich in Mönchengladbach. 

Los ging es Freitagabend mit insgesamt 4 Sprints über 50m und der Qualifikation von Julian für 2 Finals am Samstag. Julia stand auch auf den Nachrückerplätzen, aber niemand war so nett und gab ihr den Platz. 

Am Samstag schwamm Julia 200m Freistil und überzeugte mit einer sehr guten neuen Bestzeit. Danach hieß für sie lange warten bis zum Abschluss der Finals am Abend. Hier war Julian gleich 4x vertreten, nachdem er sich über weitere 2 Vorläufe qualifizieren konnte (200m Lagen und 100m Brust). 

Nach der sehr langen Mittagspause begann der Finalmarathon für Julian mit einer neuen persönlichen Bestzeit über 50m Schmetterling. Die 50m Brust beendete er mit einem hauchdünnen Sieg in einer Zeit, mit der er nicht zufrieden war. Innerhalb einer Stunde folgten 200m Lagen. Der Kampf um Bronze trieb ihn zu einer sehr guten Bestzeit, aber das erhoffte Edelmetall gewann er leider nicht. Das Finale über 100m Brust entschied er dann wieder für sich. Die Zufriedenheit mit der Zeit hielt sich in Grenzen. Das Fazit nach 2 Tagen für mich war 50:50, d.h. es war teilweise noch Luft nach oben. 

Die Tage beginnen früh, wenn wir nach Seraing fahren, und Julia hatte es über Nacht etwas erwischt. Krank zum Wettkampf ist keine gute Idee und trotz Bestzeit standen wir nach 100m Schmetterling vor der Frage: weiter oder nicht? Etwas skeptisch stimmte ich ihrem „weiter“ zu und überraschend konnte sie kurz danach noch eine Bestzeit über 100m Freistil schwimmen. Für Julian ging es zunächst einmal darum, die 200m Brust gut ins Finale zu bringen. Auch über 100m Freistil sahen wir eine Chance für das Finale und Julian nutzte diese mit neuer persönlicher Bestzeit. 

Während der Mittagspause erreichte uns dann überraschend die Info: Julia darf am Nachmittag noch mal im Finale über 100m Schmetterling an den Start. Dies setzte offenbar viel Motivation und besonders viel Energie bei ihr frei, denn sie verbesserte ihre Bestzeit vom Vormittag um fast 4 Sekunden und erreichte den 6. Platz. Diesmal war der Sieg von Julian über 200m Brust etwas deutlicher, jedoch sind die Schwimmzeiten über Brust einfach nicht da, wo sie aus unserer Sicht sein sollen. Am Ende wurde es dann noch mal richtig schnell. 100m Freistil wurden geschwommen. Knapp verfehlte Julian die magischen 60 Sekunden. Der 3. Platz war einerseits überraschend und auf der anderen Seite war er vielleicht Gold bzw. Geld wert, denn Julian konnte damit noch mal kräftig Punkte für eine Sonderwertung sammeln. In dieser Wertung wurde er Dritter und bekam dafür ein kleines Taschengeld. 

Zu seinem ersten Auslandseinsatz kam Sebastian Pozimski als Kampfrichter. In Belgien wird mit vorformulierten Texten bei Beanstandungen gearbeitet, was es etwas einfacher macht. Wenn dann die Schiedsrichterin noch deutsch spricht, dann kann man auch im Ausland entspannt an die Aufgabe gehen. 

Wir vier waren sehr zufrieden und traten am späten Nachmittag die Heimreise an. 

Verfasser:
Manfred Rothärmel