100 Jahre Schwimmverein Übach-Palenberg

Das Jahr 1919 gilt als Gründungsjahr des Gesamtvereins und daran wurde am vergangenen Samstag im Rahmen einer kleinen Feierstunde gedacht.

Austragungsort der Feier war die Lohnhalle im Carolus-Magnus-Centrum. Der Gesamtvorstand, mit Uwe Gerster an der Spitze, hatte für 11 Uhr eingeladen. Neben dem Bürgermeister und einem Präsidiumsmitglied des FVM kamen auch die Abteilungen zu Wort. So z.B. Herbert Hansen, Gründungsmitglied der Tennisabteilung, oder Günter Lingenau als Mitglied der ersten Stunde aus unserer Abteilung.

Ein sicherlich kurzweiliger Vormittag, an dem der eine oder andere erstmals etwas über die 100Jährigen Geschichte des Vereins erfuhr.

Für alle interessierten Leser habe ich die geschichtliche Entwicklung hier noch einmal zusammengefasst:

Die Erfolgsgeschichte des VfR begann unmittelbar nach dem 1. Weltkrieg. Im Jahr 1919 wurde der FC Rheinland Übach gegründet.

Im Jahr 1925 erfolgte der Zusammenschluss mit dem Turn- und Sportverein Übach. Der neue Vereinsname lautete: „Turn- und Sportverein Rheinland 1919 Übach“, kurz TuS Rheinland. Noch im gleichen Jahr nämlich 1925 gründete sich der VfR 1925 Palenberg.

Neben dem Fußball widmete man sich auch der Leichtathletik und dem Turnen. Der Ausbruch des zweiten Weltkrieges hätte beinahe die Einstellung des Spielbetriebes zur Folge gehabt. Durch den Zusammenschluss der beiden Vereine konnte dies aber verhindert werden.

Nach Kriegsende normalisierte sich das Leben nur sehr langsam. Auch Palenberg und Übach waren wieder in zwei Lager gespalten.

Fanatische Lokalkämpfe zwischen Übach und Palenberg waren die Folge. Doch Fanatismus war noch nie ein guter Führer gewesen und so blieben für beide Vereine die großen sportlichen Erfolge aus.

Auf Anregung der Gewerkschaft Carolus-Magnus und der damaligen Gemeindeverwaltung wurde schließlich ein Ausschuss gegründet, der sich die Fusion beider Vereine zum Ziel setzte.

Am 13. August 1950 wurde der Fusionsvertrag zwischen dem VfR Palenberg-Marienberg und dem TuS Rheinland Übach geschlossen. Der neue Verein erhielt den Namen Schwimmverein Übach-Palenberg. 

Als Vereinsfarben wurden blau und rot ausgewählt. 

Die Weichen waren gestellt für den heute größten Verein der Stadt Übach-Palenberg und einen der größten Vereine in Kreis.

1951 entschloss sich die Gewerkschaft Carolus-Magnus, den Verein künftig großzügig zu fördern und zu unterstützen, solange der Verein den Sportbetrieb in Zusammenarbeit mit der Zeche pflegt. Eine entsprechende Vereinbarung wurde am 27. Mai 1951 in eine Generalversammlung angenommen.

Beachtliche sportliche Erfolge begannen. Die Zugehörigkeit zur höchsten Fußball-Amateurspielklasse wurde erhalten und die Handball-Damen erkämpften sich in schweren Spielen den Kreis-, Bezirks- und Gaupokal und wurden Westdeutscher Pokalmeister. Damit war zum ersten Mal nach dem Krieg einer mittelrheinischen Handballmannschaft ein westdeutscher Titelgewinn gelungen.

Aber bereits vor der Fusion wurde in Übach und Palenberg Handball gespielt. In den ersten Nachkriegsjahren fand zwar noch kein geregelter Spielbetrieb statt, aber es wurden Freundschaftsspiele ausgetragen. Die Begegnungen zwischen den „Übachern“ und den „Palenberg-Marienbergern“ hatten jedoch ihren besonderen Charakter, wechselten doch häufiger einige Spieler von einem zu anderen Ortsverein. Beim VfR Palenberg-Marienberg spielte damals der ehemalige und langjährige 1. Vorsitzende des VfR Gesamtvereins, Franz Jöris.

Im Frauenhandball war zu dieser Zeit im Aachener Raum eine große Aufwärtsentwicklung zu verzeichnen. Dies blieb auch in Übach-Palenberg nicht ohne Wirkung. Spielerinnen aus der früheren Bannmannschaft schlossen sich dem TuS Rheinland Übach 1919 an. Zu diesen Spielerinnen gehörte damals auch schon Martha Schürg, langjähriger „Motor“ der Damenhandballabateilung und die „Grande Dame“ des Handballs nicht nur im Handballkreis Aachen.

Nun wurde in Übach-Palenberg nicht nur Fußball und Handball gespielt. Bereits 1948 wurde eine Unterabteilung des BC Siegfried 08 Aachen in Palenberg gegründet. Die Veranstaltungen wurden in Aachen ausgetragen. Das Training fand im Saal Wenting in Marienberg statt.

1949 wurde dann der Box-Club 1949 Palenberg gegründet. Dem ersten Vorstand gehörten Peter Hansen, Jakob Peters, Karl Wittig, Alfred Götz, Kurt Hofmeister, Adolf Loch und Kurt Birka an.

1951 schloss sich der BC Palenberg dem Schwimmverein Übach-Palenberg an. Nach der Fusion setzte sich der Abteilungsvorstand wie folgt zusammen: Abteilungsleiter Karl Haselier, Geschäftsführer Willi Friedrichs, Trainer Kurt Birka, Technischer Leiter Heinz Woithe.

In diesen Jahren wurde Sport sehr groß geschrieben in Übach-Palenberg.

Bereits im Jahr 1950 wurde nämlich in Übach-Palenberg bereits fleißig geschwommen und trainiert. Doch es fehlte wohl zu dieser Zeit noch an geeigneten Leuten, die sich der Übach-Palenberger Schwimmer angenommen hätte. So schwamm die Handvoll interessierter Schwimmer unbekümmert weiter, ohne das konkrete Ziel des Vergleichs mit dem Gegner im Auge zu haben.

Im Sommer 1951 schließlich ergriffen Dr. Schlebusch und Ulf Freyn die Initiative und es wurde nach Rücksprache mit der Direktion der damaligen Zeche Carolus Magnus die finanzielle Grundlage für die Gründung eines Schwimmvereins geschaffen. Dieser neu geschaffene Schwimmverein wurde dem Verein für Rasenspiele Übach-Palenberg als Abteilung angegliedert.

Anfang des Jahres 1952 schließlich kam die Anerkennung der Schwimmabteilung durch den Westdeutschen Schwimmverband, was gleichzeitig die Geburt der heutigen Schwimmabteilung war, die mit ihren über 900 Mitgliedern auch die größte Abteilung im Schwimmverein Übach-Palenberg ist.

Auch der „weiße Sport“ hat im Schwimmverein Übach-Palenberg eine Heimat gefunden. Im Jahr 1966 hatte es schon einmal einen Versuch gegeben, eine Tennisabteilung in Übach-Palenberg zu gründen. Dieser fand jedoch nicht genügend Resonanz.

Dann betraten aber in Deutschland bekannte Tennisgrößen wie Steffi Graf oder Boris Becker die Internationale Sportbühne. Und für Übach-Palenberg übernahm Ernst Grünewald als Vorsitzender des Schwimmverein Übach-Palenberg noch einmal die Initiative. Auf seine Einladung gründete sich am 10. November 1968 die Tennisabteilung des Schwimmverein Übach-Palenberg. Die Gründungsversammlung fand damals im Verwaltungsgebäude der Rheinischen Baustoffwerke statt.

Die ersten aktiven Sportler trainierten zunächst in den städtischen Turnhallen. Im Gründungsjahr hatte die Abteilung übrigens 10 Mitglieder, 1969 waren es 27 und 1970 immerhin 33 Mitglieder.

Die ersten Clubmeister 1970 wurden Anita Biehl und Werner Böhland. Die Spiele wurden auf dem Privattennisplatz von Ernst Grünewald ausgetragen.

Die Zukunftsaufgaben der noch jungen Tennisabteilung nahmen Wolfgang Krisch, Hans Wiertz und Alfred Jansen in die Hand. Die drei trafen dann auch erste Vorbereitungen zum Bau einer eigenen Anlage auf einem 9.000 qm großen Grundstück „Auf dem Beyelsfeld“.

Der jüngste Sproß im Schwimmverein Übach-Palenberg kam im Jahr 1984 in die große VfR Familie.

Die Gymnastikabteilung ist ihrer anfänglichen Zielsetzung treu geblieben. Die Zielgruppe waren und sind Frauen die in der wöchentlichen Gymnastikstunde etwas für ihre Gesundheit tun wollen.

Ein weiteres Stichwort, was bei den Damen groß geschrieben wird, ist die Geselligkeit. Ob die Fahrradtour während der Sommerferien, die gemütlichen Weihnachts- oder Jahresabschlussfeiern, um nur einige Aktivitäten zu nennen. Immer wieder haben es die Verantwortlichen der Abteilung verstanden, den Zusammenhalt mit diesen geselligen Maßnahmen zu fördern.

Zum Jubiläum hat der Hauptverein übrigens eine Festschrift erstellt. Einige wenige Exemplare können bei Tim Böven angefordert werden. Wie immer, nur solange der Vorrat reicht.