„Diesen Preis widmen wir den Generationen von Ehrenamtlern, die in unserem Verein seit rund sechs Jahrzehnten einen fundamentalen Beitrag für das Gemeinwohl unserer Stadt und ihrer Bürger leisten, indem sie mit viel Einsatzfreude und Motivation Nichtschwimmer zu sicheren Schwimmern ausbilden“, so Vorsitzender Tim Böven bei der Verleihung des diesjährigen Heimatpreises der Stadt Übach-Palenberg.
Mit der Dauerinitiative „Sicheres Schwimmen für alle Kinder“, hatte sich der Schwimmverein bei der diesjährigen Ehrungsrunde beworben und hinter dem Team „TeilBar“ des Familienzentrums Meragel aus Frelenberg den mit 1.500 Euro dotierten Platz 2 belegt. Dritter wurde die Initiative „Kiga Cup“ des TuS Rot-Weiß Frelenberg.
Die von Bürgermeister Oliver Walther in Schloss Zweibrüggen überreichte Auszeichnung ist Teil des Heimatförderprogramms des Landes NRW, das in diesem Jahr unter dem Motto „Wir sind Heimat“ stand. Hier werden lokale Projekte und ehrenamtliche Arbeit in kulturellen, sportlichen und sozialen Bereichen geehrt. „Die Jury aus Ratsvertretern hatte die Qual der Wahl, denn alle eingereichten neun Projekte waren förderungswürdig“, so der Bürgermeister.
Bereits schon mehr als 10 Jahre vor Eröffnung des Ü-Bades wurden im damaligen „Carolus-Bad“ in der Carlstraße im Tiefwasser intensiv Nichtschwimmer zu Schwimmern ausgebildet, wie Chronisten des Vereins zu berichten wissen.
Seit Mai 1974, mit der Eröffnung des städtischen Hallenbades in der Dammstraße, verbesserten sich die Bedingungen für die Schwimmausbildung von Kindern erheblich, da ab diesem Zeitpunkt ein Lehrschwimmbecken und ein flacher Schwimmerbereich im neuen Bad zur Verfügung standen.
Schwimmen zu können stellt für Kinder eine lebensnotwendige Basiskompetenz dar. Es stärkt zudem das Selbstbewusstsein und ist eine gesunde Sportart im Freizeitbereich, die auch nachweislich die Koordinations- und Konzentrationsfähigkeit der Kinder fördern. Damit eröffnet die Fähigkeit schwimmen zu können erheblich die Teilhabe an gemeinschaftlichen Aktivitäten in Schule, Verein und Freizeit. Sie reduziert damit zugleich auch das Risiko für tödliche Ertrinkungsfälle und ermöglicht die Rettung anderer in Gefahrensituationen. Nicht ohne Grund wird die Fähigkeit des Schwimmens häufig als „elementare Kulturtechnik“ bezeichnet. Der organisierte Sport leistet hier mit zahlreichen Ehrenamtlern einen enormen Beitrag für unsere Gesellschaft.
Wöchentlich führen sechs bis acht Übungsleiter des Vereins die Nichtschwimmer an das Element Wasser heran und bilden sie zu Schwimmern aus. Mit dem Seepferdchen-Abzeichen erreichen die Kinder eine Zwischenstation zum sicheren Schwimmer. Anschlussangebote zu den Schwimmabzeichen in Bronze, Silber und Gold bietet der Verein ebenfalls dauerhaft an. Durch dieses regelmäßige Angebot haben in den letzten 60 Jahren bereits mehrere Tausend Kinder aus Übach-Palenberg das Schwimmen erlernt.
Seit 2018 unterstützt der Schwimmverein Übach-Palenberg zudem mit zahlreichen Ehrenamtlern das vom Bildungsbüro Heinsberg und dem Kreissportbund Heinsberg ins Leben gerufene Projekt „Mathe schützt nicht vor Ertrinken!“, das mittlerweile in Eigenregie von der Stadt Übach-Palenberg organisiert wird. Über zwei Wochen im Jahr erhalten alle Drittklässler der Übach-Palenberger Grundschulen eine tägliche Schwimmstunde. Ziel ist es die allgemeine Schwimmfähigkeit der Grundschüler zu verbessern und sie über die Schwimmabzeichen zu geprüften, sicheren Schwimmern zu machen. Allein für dieses Projekt leisten durchschnittlich 15 Übungsleiterinnen und Übungsleiter des Vereins in den beiden Projektwochen pro Jahr jeweils ca. 500 bis 550 ehrenamtliche Stunden, inklusive Listenführung, Ausstellung der Schwimm-abzeichen bis hin zur Verteilung in den Grundschulen.
Wir freuen uns über die Würdigung unserer ehrenamtlichen Arbeit für das Gemeinwohl in unserer Stadt und werden zukünftig auch weiterhin dazu beitragen, dass möglichst viele Kinder zu sichern Schwimmern ausgebildet werden.
Manfred Ehmig